Seit altersher ist es der Brauch, daß der Schütze, der beim Schützenmahl am Ende jeden Jahres den schlechtesten Tiefschuß erzielt, die „Schneiderfahne“ (ein weißes Leintuch) erhält und durch die Schießstätte getragen wird. Dann stehlen boshafte Schützen die Fahne und hängen sie heimlich am Haus des Schützen auf, damit am nächsten Morgen der ganze Ort Kunde vom Mißgeschick des Schützen hat.Wenn alle Schützen am folgenden Vormittag wieder auf den Beinen sind und es ihnen gut geht, wird der „Schneider“ von einer Abordnung Schützen abgeholt und in die Schießstätte gebracht, wo die „Nachzeche“ und ein letztes Schießen im Jahr stattfindet. – Die meisten Schützen tragen die Schneiderfahne mit Humor, nur einmal ist ein Unglücklicher deswegen ausgetreten.